Im gesamten Bergischen Land kämpfte die sozialistische Arbeiterbewegung Anfang der 30er Jahre erbittert gegen die Nationalsozialisten. Diese begegneten dem Widerstand mit systematischem Terror und Mordkommandos. Die rote Hochburg Wuppertal wurde spätestens 1933 auch zu einer Hochburg der NSDAP.
Der aktive Widerstand formierte sich Mitte 1933 neu: Die KPD nutzte ihre noch vorhandenen Parteistrukturen, um zusammen mit Sozialdemokraten, Gewerkschaftern und Parteilosen Widerstandsgruppen in Betrieben aufzubauen. Die Gestapo reagierte Anfang 1935 mit Massenverhaftungen, in deren Verlauf mehr als 1.200 Frauen und Männer in Wuppertal, Velbert, Solingen und Remscheid festgenommen wurden.
Die darauf folgenden Massenverfahren des Oberlandesgerichts Hamm sowie des Volksgerichtshofs in Berlin, die als Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse in die Geschichte eingegangen sind, wurden durch das in den Niederlanden gegründete Wuppertal-Komitee öffentlich gemacht. Allerdings konnte auch diese internationale Solidaritätskampagne nicht verhindern, dass mehr als 600 Angeklagte wegen Vorbereitung zum Hochverrat schuldig gesprochen wurden. Die meisten von ihnen mussten für mehrere Jahre ins Gefängnis oder sogar ins Zuchthaus.
Für einige setzte sich der Leidensweg fort, nach Verbüßung ihrer Haftstrafe wurden sie in ein KZ eingewiesen. Andere, die sich der Festnahme durch Flucht entziehen konnten, kämpften im Ausland weiter gegen das NS-Regime.
Nach Kriegsende wirkten viele der Beteiligten an den Wuppertaler Gewerkschaftsprozessen aktiv am Wiederaufbau der Gewerkschaften mit.
(aktualisiert: 12.7.2006) |