1935 - 2005 | 70 JAHRE WUPPERTALER GEWERKSCHAFTSPROZESSE | VORBEREITUNG ZUM HOCHVERRAT 1935 - 2005 | 70 JAHRE WUPPERTALER GEWERKSCHAFTSPROZESSE | VORBEREITUNG ZUM HOCHVERRAT # #
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Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse
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Nach ihrer Verurteilung setzte sich der Leidensweg der Inhaftierten in den Gefängnissen und Zuchthäusern fort.

Diejenigen, die nach ihrer regulären Haftzeit in ein KZ eingewiesen wurden, sollten einige von ihnen bis zum Ende des Kriegs nicht mehr entlassen werden. Aber auch für die aus der Haft Entlassenen war der Leidensweg noch nicht zu Ende. Als bekannte Gegner des Nationalsozialismus standen sie unter der „Betreuung“ staatlicher und parteiamtlicher Organisationen. Seit 1942 wurden ehemalige politische Häftlinge und später auch Häftlinge aus den Strafanstalten in Strafeinheiten der Wehrmacht und der Waffen-SS gepresst.

Die ca. 120 Wuppertaler Exilanten lebten zwar in Freiheit, aber meist in bitterster Armut und Angst vor der Polizei, denn die meisten von ihnen hielten sich illegal in Belgien, Frankreich und den Niederlanden auf. 39 Wuppertaler kämpften auf republikanischer Seite im Spanischen Bürgerkrieg. Nach der deutschen Besetzung Westeuropas 1940 waren die Emigranten wieder direkt dem Zugriff des nazistischen Verfolgungsapparats ausgesetzt. Von denjenigen, die untertauchen konnten, kämpften rund 20 in den Widerstandsbewegungen ihrer Gastländer. Wuppertaler Emigranten in den Niederlanden spielten eine wichtige Rolle bei der Reorganisation des kommunistischen Widerstands in Westdeutschland während des Kriegs. Wuppertal war ein Zentrum der so genannten Knöchel-Organisation, die 1942/43 brutal von der Gestapo zerschlagen wurde.

In den Gewerkschaftsprozessen Angeklagte spielten eine führende Rolle beim Wiederaufbau der Gewerkschaften nach 1945. In den ersten Nachkriegsjahren arbeiteten Sozialdemokraten und Kommunisten in den Gewerkschaften noch eng zusammen. Doch die viel beschworene Einheit der Arbeiterbewegung zerbrach mit zunehmender Dauer des Kalten Kriegs und dadurch verblasste auch die Erinnerung an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus.

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