1935 - 2005 | 70 JAHRE WUPPERTALER GEWERKSCHAFTSPROZESSE | VORBEREITUNG ZUM HOCHVERRAT 1935 - 2005 | 70 JAHRE WUPPERTALER GEWERKSCHAFTSPROZESSE | VORBEREITUNG ZUM HOCHVERRAT # #
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Täterbiografien
 
Arthur Gießwein
 

Arthur Gießwein wurde am 1. Juli 1904 in Erlangen geboren. Er machte eine Lehre als Maschinenschlosser und war schon als Jugendlicher in der Arbeiterbewegung aktiv. 1922 schloss er sich dem KJVD und später der KPD an. 1932 wurde er hauptamtlicher Sekretär des „Einheitsverbands für proletarische Sexualreform und Mutterschutz“, der nach seinen Angaben in Wuppertal über 3.000 Mitglieder hatte. Die der KPD nahe stehende Organisation betrieb sexuelle Aufklärung, versorgte ihre Mitglieder mit kostengünstigen Verhütungsmitteln und kämpfte für die Abschaffung des § 218.

Gießwein wurde schon am 14. Februar 1933 verhaftet, weil er Flugblätter verteilt hatte, auf denen zum Massenstreik aufgerufen wurde. Nach seiner Entlassung aus der Schutzhaft im Oktober 1933 organisierte Gießwein eine illegale Gruppe der KPD in Barmen. Von Oktober 1934 bis April 1935 lebte er in einem illegalen Quartier in Wuppertal und emigrierte dann in die Niederlande. Dort war er bis Oktober 1936 unter anderem aktiv im Wuppertal-Komitee.

Im Oktober 1936 ging er nach Spanien. Dort kämpfte er – zuletzt als Oberleutnant bei den Internationalen Brigaden und in einer Einheit der republikanischen Armee bis zum Ende des Krieges. Danach war er bis Februar 1940 im französischen Lager Gurs interniert. Bis zum Februar 1941 war er in einer Arbeitskompanie der französischen Armee dienstverpflichtet. Mit falschen Personalpapieren als Staatenloser bzw. ehemaliger Österreicher arbeitete er bis September 1942 in Montauban und Grenoble.

Gießwein kehrte dann unter falschem Namen als „französischer“ Zwangsarbeiter auf der U-Boot-Werft der Nordseewerke AG in Emden nach Deutschland zurück. Im Oktober 1944 entdeckte die Gestapo seine falsche Identität. Kanadische Panzertruppen befreiten ihn Ende April 1945 aus dem KZ Ostermoor.

Gießwein war nach dem Kriege städtischer Angestellter. Er war bis zu seinem Tode 1973 politisch aktiv, unter anderem als Vorsitzender der Naturfreunde von 1956 bis 1963, und stand in freundschaftlicher Verbindung mit Li Alma Heynen, ehemaliges Vorstandsmitglied des Wuppertal-Komitees in Amsterdam.

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